Donnerstag war auch Wandertag.
Ganze zwei Wandertage hintereinander, dass passiert einem doch auch nur im Wanderurlaub, oder?
Im Gegensatz zum Vortag war aber das Wetter deutlich schöner, die Sonne hat geschienen und es war schön warm. Damit man auf die Gipfel, die jetzt ohne Nebel gut zu sehen waren, auch einen guten Blick hat, sind wir mit einer Seilbahn nach oben gefahren. 900 Meter ging es nach oben, von 930m Meereshöhe auf 1830m. Merke dir die Zahl gut, sie wird später nochmal wichtig.
Damit man nicht schon erschöpft ist, bis man an der Talstation der Bahn ankommt, sind wir mit dem Bus dorthin gefahren. Ich war zuerst etwas verwirrt, weil der Bus eine etwas merkwürdige Route gefahren ist, aber schließlich sind doch alle angekommen. An der Talstation wurde man dann mit offenen Armen oder,um genau zu sein, mit offenem Wlan empfangen, was mich natürlich sehr gefreut hat. Weniger erfreulich war aber, dass man zusammen mit gefühlt 78 anderen Leuten in eine Seilbahn-Gondel gestopft wurde, und so nicht wirklich eine Aussicht aus dem Fenster hatte, geschweige denn eine Möglichkeit Bilder zu machen.
Trotzdem bin ich irgendwie oben angekommen und konnte erstmal tief mit frischer Luft durchatmen. Jetzt kommt auch der Titel dieses Blogposts ins Spiel. Der Kurzstreckenflug bestand nämlich aus einer Art “Seilbahn”, allerdings ohne Kabine und deutlich schneller. In einer Art Klettergurt wurde man an das Seil gehängt und dann rückwärts nach oben gezogen. “Oben” war etwa 150m weiter oben, und 200m weit weg von “unten”. Nach “hoch” kam dann “runter”, mit 80 km/h bis so etwa 50m vor Ende des Seils, dann wurde wieder ans Abbremsen gedacht. Ich weiß nicht, ob die 80 km/h jetzt wirklich “viel” sein sollten, aber die Geschwindigkeit war nicht wirklich das interessante an dem Flug. Auf einem Motorrad bekommt man da ein deutlich stärkeres Gefühl von Geschwindigkeit. Beeindruckend war eher die wirklich schöne Aussicht (von der ich wohl verständlicherweise keine Bilder habe) und der Blick nach unten.
Von da an hieß mein Fortbewegungsmittel dann “Füße”. Hauptsächlich liefen wir den Berg runter, was am Anfang noch sehr einfach ist, und immer nerviger wird. Vom wandern an sich gibt es nicht viel zu erzählen, unterwegs bin ich immer wieder auf Schnee gestoßen, auch mal 20cm tief eingesunken.
Der nächste Halt an einer Hütte war erneut von Tieren begleitet. Diesmal kam kein Huhn angelaufen, stattdessen flogen immer wieder andere Vögel vorbei und hofften darauf, etwas zu essen von den Besuchern zu ergattern.
Erinnerst du dich noch an die Zahl, die du dir vorhin merken solltest? Die 900 Meter, die uns die Seilbahn nach oben gebracht hatte. Von denen waren noch 700 Meter übrig, die restlichen 200m lagen zwischen Bergstation und der Hütte. Und diese 700 Meter ging es jetzt noch nach unten, und das ziemlich steil.
Dementsprechend fühlten sich meine Füße danach auch nicht gerade gut an. Aber, ich habe mich beeilt, denn ich wollte noch ein Schiff erwischen, das über den See zurück zum Hotel gefahren wäre. Erwischt habe ich es auch… fast. Ich war noch etwa 20 Meter weit weg, als es abgelegt hat. Also habe ich noch ein bisschen die Füße in den See gestreckt, bis uns dann eine Stunden später ein Bus zurück zum Hotel gebracht hat.