Leon's Blog

„Ich gebe nur Denkanstöße...“

Qualifizierte Teilchen

Geschrieben am 07 May 2016

Aus einem Lexikon

Abitur, von lateinisch abire (abeo, … ich konnte das mal …, abeunt), abgehen, bezeichnet die Änderung des Aggregatszustandes der 12. Klasse eines Gymnasiums in Deutschland.

Der Stoff geht dabei zuerst in den gasförmigen Zustand über, die einzelnen Teilchen des Stoffes sind weit verstreut und einzeln in ihren Zimmern beim Lernen zu finden. Dennoch treffen gelegentlich befreundete Teilchen aufeinander. Danach Ordnen sich die Stoffteilchen ordentlich im Mehrzweckraum in einer Gitterstruktur an, der Soff befindet sich nun im festen Zustand. Nach einigen Stunden beginnen sich einige Teilchen durch Abgabe von Klausuren aus der Gitterstruktur zu lösen, bis sich das Gitter schließlich komplett gelöst hat.

Danach beginnt der Prozess erneut; insgesamt sind 4 Wiederholungen zu beobachten.

Der Großteil der Teilchen geht zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal eine zwischenmolekulare Bindung mit einem weiteren Teilchen ein. In dieser Anordnung durchlaufen sie dann einen in Fachkreisen als “Kommunikationsprüfung” bezeichneten Prozess, bei dem an den beiden Teilchen ein starker Anstieg an fremdsprachlichen Wechselwirkungen festzustellen ist.

Ein Teilchen erzählt

Als eines dieser vielen Teilchen kann ich von meinen bisherigen Erfahrungen berichten. Fangen wir mal am Anfang an. Ich würde jetzt hier gerne erzählen, wie viel ich alles gelernt habe, und dass ja alles so schwer war, aber… Du kannst es dir glaube ich schon denken, oder?

Das mit dem Lernen war so wie immer. Man nimmt sich ja vor dieses eine mal früh anzufangen und vielleicht sogar eine Zusammenfassung zu schreiben. Und weil man ich ja so früh anfange, habe ich ja noch so viel Zeit und das eilt ja alles nicht so. Bis ich dann mal wieder merke, dass “so viel Zeit” eigentlich nur noch 8 Tage sind.
Nach dieser feststellung habe ich mich dann natürlich sofort an die Arbeit gesetzt und mir voller Arbeitsmut gesagt: “Was du bis jetzt nicht kannst…” und so grob nochmal alles angesehen, ein paar Prüfungen aus den letzten Jahren gemacht und gut ist.

Wars schlimm? Soweit ich das ohne Kenntnis der Ergebnisse beurteilen kann: Nein. Das Abitur ist auch irgendwie nur eine Klausur wie jede andere.

Wechselwirkungen zwischen den Teilchen

Der Vorgang “Abitur” resultiert natürlich nicht nur in höher qualifizierten Teilchen. Als beträchtliches Nebenprodukt fällt die sogenannte Abi-*-Reihe ab. Zur Abi-*-Reihe gehören unter anderem: Abi-Hütte, Abi-Pullis, Abi-Zeitung, Abi-Film, Abi-Reise, usw. Diese Erzeugnisse entstehen jeweils durch Wechselwirkungen von 4-8 Teilchen, die wiederholt aufeinandertreffen. Der Fachmann oder die Fachfrau spricht hier vom “Gremium”.

Während das Gremium von den ihm zugehörigen Teilchen oft als die ineffizienteste Arbeitsform wahrgenommen wird, hat es sich über viele Teilchengenerationen mangels brauchbarer Alternativen durchgesetzt. Denn ein Teilchen kann ja nicht für alle die Arbeit machen, oder?

Der Fluch des Könnens

Ich schätze mal, ich muss niemandem erklären, wieso bei Gesprächen, die mit dem Satz “Duuuu, {Name hier einfügen}, du kennst dich doch mit … aus.” beginnen, höchste Vorsicht geboten ist. Meine persönlichen Variationen dieses Satzes beinhalten meistens das Wort Computer, Videobearbeitung, Technik oder Kamera (sortiert nach Häufigkeit in absteigender Reihenfolge).

Und da gerade das Erzeugen einiger Abi-*-Produkte einige dieser Bereiche tangiert, habe ich gerade eine Spitzen-Auftragslage (auch wenn die Bezahlung zu wünschen übrig lässt.)

Über diese Problematik (und wie ich mich darüber aufrege) könnte ich wahrscheinlich einen eigenen Blogpost füllen. Aber, da ich aus der Vergangenheit gelernt habe, mit solchen Aussagen sehr vorsichtig zu sein, da ich glaube ich bisher 0 davon eingehalten habe, hier die Kurzfassung, als kompakter Denkanstoß: (kommt das Motto da oben auch mal zum Einsatz) Ich hab mir das doch auch alles mal selbst beigebracht, oder?

Zukunftsaussagen

Da die Anwendung des Teilchemodells auf den Abiturvorgang noch relatives Nauland ist, kann ich hier höchstens Überschlagsrechnungen anstellen. In einem nächsten Schritt werden am 9. Juni die Ergebnisse der Kristallanalyse bekanntgegeben. Zusammen mit weiteren Informationen aus bisherigen Messungen der Teilchen wird bis zum 22. Juni ein Abschlussbericht erstellt. Alles weitere wird sich noch zeigen.