Leon's Blog

„Ich gebe nur Denkanstöße...“

Paris

Geschrieben am 28 Jun 2014

Seit 1 Woche hat ja die Rückrunde des Schüleraustausches angefangen, dass heißt, mein Austauschschüler ist jezt in Deutschland bei mir.

Am letzten Freitag waren wir in Paris. “Am letzten Freitag” heißt: Losfahren am Donnertag um 23:00 Uhr und Ankommen am Samstag um 4:45 Uhr. Und da wir am Donnerstag noch Schule hatten und das Spiel Deutschland - USA ansehen wollten, sah es mit voher Schlafen eher weniger gut aus. Und ich beneide hiermit jeden, der die Fähigkeit besitzt in sich bewegenden Objekten zu schlafen, ich kann es jedenfalls nicht. Kurz: Seehr langer Tag. (Man bewundere die gelungene Antithese)

In Paris angekommen, sind wir gleich zum Eiffelturm gelaufen. Während der von weitem gar nicht mal so hoch aussieht, merkt man dass um so mehr, wenn man darunter steht.

Eiffelturm Eiffelturm von unten

Mich hat auch verwundert, dass so wenig Leute da waren, nämlich außer uns nur ein paar Bauarbeiter und sehr vertrauenserweckende Straßenverkäufer. Während dass zum Fotografieren und ungestört ansehen sehr schön war hieß das auf der anderen Seite, dass wir noch 2 Stunden warten müssen um nach oben zu gehen.

Ganz oben ist die Übersicht der Hammer. Ich habe mich dabei an die beiden Türme aus Chicago erinnert, und mir ist aufgefallen, dass es in Paris keine Hochhäuser gibt, vom Eiffelturm aus kann man nur die Umrisse von ein Paar kleineren Wolkenkratzern im Nebel sehen. Es ist also auf jeden Fall etwas anderes als eine “moderne” Großstadt wie in Amerika oder Asien.

Paris von oben Hochhäuser im Nebel

Wir sind dann ein bisschen durch die Stadt gelaufen und an einigen sehr schönen Parks und Gärten vorbeigekommen, und dann am Hôtel des Invalides angekommen. Dort wurde sich früher um Kriegsgeschädigte gekümmert, die dort Wohnen und Arbeiten konnten. Inzwischen ist dort ein Museum und die Grabstätte von Napoleon.

Hotel des Invalides Lyautey

Es war dann etwa 1 Uhr, und wir sind in kleineren Gruppen mittagessen gegangen. Da in meiner Gruppe niemand gut französisch konnte haben wir versucht mit Händen, Füßen und Englisch Pizza zu bestellen. Es hat zwar lange gedauert, aber geklappt, auch wenn aus der Salamipizza eine Schinkenpizza geworden ist. War trozdem lecker. ;-) Als ich auf die Pizza gewartet habe, habe ich mich noch mit einem Studenten unterhalten, der gerade Deutsch lernt. (Aber auf Englisch, er hat erst vor ein paar Monaten angefangen.)

An dieser Stelle war ein Foto der Pizza geplant, sie war aber schon weg, bevor ich daran gedacht habe.

Darauf folgte der letzte längere Fußweg des Tages, zum Louvre.

Der Weg ging an einem Ufer der Seine (Gemeint ist hiermit der Fluss, nicht dass gleichnamige Possessivpronomen) vorbei, mit einigen witzigen Aufbauten, die ich jetzt mal als Kunst angesehen hätte. Unter einer Brücke hing eine Diskokugel und es spielte Musik, Dort standen mehrere Glaskästen, in denen ein Tisch, zwei Stühle und ein Spiel (Uno, Scrabble) standen. (Ich habe leider irgendwie verpeilt ein Bild davon zu machen, aber eins im Internet gefunden.) Kurz vor dem Louvre haben wir nochmal in einem Park entspannt.

Liebesschlösser Seine Seineufer

Vor dem Museum war es richtig voll. Ich war froh, dass wir als große Gruppe durch einen besonderen Eingang reingehen konnten, sonst würden wir wahrscheinlich heute noch anstehen.

Pyramide am Louvre

Da ich mich ja bei der Kurswahl für Kunst statt Musik entschieden habe, habe ich mich zusammen mit ein paar wenigen der Kunstlehrerin, die mit dabei war, angeschlossen und eine erweiterte Führung mit Erklärung erhalten. Je näher man zur Mona Lisa gekommen ist, desto voller wurde es, und desto schlechter wurde die Luft. Dort angekommen hat man dann mehr “Leute, die mit ihrem 11 Zoll Tablet versuchen die Mona Lisa zu fotografieren” als “Die Mona Lisa” gesehen. Warum man nicht wie jeder normale Mensch eine Kamera mitnehmen oder wenigstens sein Handy verwenden kann, ist mir völlig unklar. Vom Louvre aus ging es mit der Metro (U-Bahn) weiter.

Statue Mona Lisa

Die Metro sieht ziemlich heruntergekommen aus, an manchen Haltestellen hängen Kabel von der Decke, wenn etwas repariert wurde, dann nur provisiorisch mit viel Klebeband, und insgesamt macht sie einen ziemlich dreckigen Eindruck.

Wir sind zum ziemlich langweiligsten Teil des Abends gefahren: Notre-Dame, mal wieder viel zu voll, und auch von dem Gebäude her nichts, was man noch nicht gesehen hat. Viel witziger war eine Frau, die anscheinlich einiges an Drogen konsumiert hat, mit geschlossenen, roten, Augen nach oben gesehen hat, dabei langsam vom einen auf das andere Bein gewechselt hat und mit ausgestreckten Armen auf die Erleuchtung wartet. Ich fürchte, sie tut das heute noch.

Nach abschließendem Erholen in einem anderen Park, ging es dann mit Metro, Füßen und Bus wieder nach Hause. Ins Bett.